Amnesty International Bezirk 3469: Kooperation Lima - Ruhrgebiet

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Bezirk 3469: Kooperation Lima - Ruhrgebiet

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ACHTUNG: Die Zusammenarbeit des amnesty Bezirkes mit FEDEPAZ ist planmäßig und erfolgreich ausgelaufen.

amnesty Ruhr - Mitte hat jetzt ein neues Team für die Projektarbeit, dieses ist seit einiger Zeit aktiv in der Kooperation mit neuen Partnern in Ghana und auch Peru.

Wir sind weiterhin auf Ihre Spenden und Mithilfe angewiesen.

Update: 04.07.2011

Verurteilung von Alberto Fujimori - ein Meilenstein für die Menschenrechte und gegen Straflosigkeit in Peru

Die Verurteilung des ehemaligen Präsidenten Alberto Fujimori stellt einen Meilenstein im Kampf gegen die Straflosigkeit in Peru dar und macht deutlich, dass kein Mensch von der Pflicht ausgenommen ist, für sein Handeln Rechenschaft abzulegen, hieß es heute von Amnesty International.

"In Peru hat sich Gerechtigkeit ereignet", sagte Javier Zúñiga, der Beobachter von Amnesty International beim Verfahren. "Das ist eine historische Stunde. Es kommt nicht jeden Tag vor, dass wir die Verurteilung eines ehemaligen Staatsoberhauptes wegen Menschenrechtsverletzungen wie Folter, Entführung und gewaltsamen Verschwindenlassens erleben. Wir hoffen, dass dieser Prozess nur der erste von vielen weiteren Prozessen ähnlicher Art in Lateinamerika wie in der ganzen Welt ist."

  • 35 unschuldig des Terrorismus angeklagte PeruanerInnen (darunter Anwälte, Dorfvorsteher und Kommunenführer) warten dieser Tage auf die Bestätigung ihres von FEDEPAZ erwirkten Freispruches durch eine höhere gerichtliche Instanz.

Sie sind Teil jener PeruanerInnen, die sich auf gewaltfreie Art für Ihre elementarsten Besitzrechte und das Recht auf eine saubere Umwelt einsetzten und deshalb von Seiten der staatlich unterstützten Bergbauunternehmen von einer Anklagewelle überzogen wurden.

Unter den Angeklagten befindet sich auch der Menschenrechtsverteidiger Javier Jahncke, ein Mitglied von FEDEPAZ.

Auf den Bildern: Demonstration und Volksentscheid gegen die Zerstörung der Nebelwälder von Majaz im Sept. 2007.

Siehe auch: AKTUELLSTE INFOS

Quelle: FEDEPAZ

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Die bisherige Situation (Berichtszeitraum bis 2008):

Die Menschenrechtslage in Peru hat sich 2008 im Ganzen gesehen eher verschlechtert.
Ein Beispiel dafür ist die Anklage gegen MenschenrechtlerInnen, UmweltschützerInnen, BürgermeisterInnen, VertreterInnen der sozialen Bewegungen und VertreterInnen der Bauernverteidigungskomitees, die Ende März 2008 in Peru wegen Terrorismusverdachts angeklagt wurden. Die 35 Personen, die unter diesem schlimmen Verdacht stehen, setzen sich für die Verteidigung der Natur - vor allem des Wassers und der Erde - in den zwei Provinzen Huancabamba und Ayabaca im Norden Perus ein. Bei ihrer Arbeit geht es um die Verteidigung der Ausübung der Menschenrechte der vom Bergbauprojekt „Rio Blanco Cooper“ durch Verseuchung ihrer Ländereien bedrohten Bevölkerung. Die Liste der Angeklagten wird angeführt von Javier Jahncke Benavente, Mitglied der durch amnesty Bochum unterstützten Organisation FEDEPAZ. Er wurde von Seiten der Minengesellschaft angezeigt als eine Person, die die Gewalt in der Zone begünstige und zum Delikt des Terrorismus anstifte. Gleichzeitig wird FEDEPAZ beschuldigt, die Gewalt in dem Gebiet zu fördern. Amnesty Bochum unterstützt die Verteidigung Javier Jahnkes durch die Bereitstellung von 5.000 EUR.
Zum Hintergrund: Die betroffene Bevölkerung und ihre Organisationen suchten Alternativen, die ihre demokratische Teilnahme an politischen Entscheidungen ermöglichen, um weitere soziale Konflikte zu verhindern. So fand den oben genannten Provinzen in im September 2007 eine Volksbefragung statt. Diese ermöglichte, dass die Bevölkerung dieser Region ihr Recht auf Meinungsfreiheit und Mitbestimmung über das Bergbauprojekt ausüben konnte. Bei einer Wahlbeteiligung von 60 % lehnten 95 % der Wahlbeteiligten das geplante Bergbauprojekt ab. Viele der WählerInnen mussten bis zu fünf Stunden Fußweg laufen, um die Wahlurnen zu erreichen. Sie zeigen damit, dass sich ihrer Verantwortung als Bürger bewusst sind. Als „Fest der Demokratie“ bezeichnen das Ereignis viele Politologen und Juristen in Peru. Trotzdem hat die peruanische Regierung versucht, die InitiatorInnen des Volksbegehrens zu kriminalisieren und das Ergebnis nicht nur nicht anzuerkennen, sondern es zugleich als wirre Entscheidung einer von ausländischen AgitatorInnen geleiteten, kommunistischen, gegen die Zukunft Perus orientierten Bevölkerung abzuqualifizieren.
Offenbar möchte Präsident Alan Garcia die Menschenrechtsorganisationen und die Opposition diskreditieren und kriminalisieren.
Dazu dient u.a. ein Gesetz zur Kriminalisierung von Protesten. Es handelt sich dabei um das Gesetzdekret 982. Dieses Dekret verändert bestimmte Paragraphen des Strafgesetzbuchs. Mit dem Dekret wird ein neuer Sachbestand für „Schuldunfähigkeit” im Strafgesetzbuch verankert (§ 20, 11 des Dekret 982). Es geht darum, dass die Militärs und Polizisten, die ihre Waffen bei der Ausübung ihres Dienstes adäquat benutzen und dabei andere verletzen oder töten, als „schuldunfähig“ erklärt werden. Dadurch müssen sie keine Verantwortung für ihre Taten übernehmen. Das ist ein Verstoß gegen die Prinzipien des Rechtsstaates. In jedem Rechtsstaat dürfen Polizisten und Militärs nur in klar definierten Fällen Waffen benutzen. Der Schutz für die Polizisten und Militärs hat dabei Grenzen. Die Möglichkeit, dass Militärs und Polizisten Waffen benutzen, wird dem Prinzip der körperlichen Unversehrtheit und dem Schutz des Lebens untergeordnet. Bis jetzt war in Peru wie in allen anderen Rechtsstaaten diese Möglichkeit gesetzlich geregelt. Das Dekret 982 ist eine Grundlage für unbeschränkte und gegebenenfalls willkürliche repressive Maßnahmen gegen die Bevölkerung.

Ein weiterer Paragraph des Dekrets verstößt auch gegen die Prinzipien des Rechtsstaates (§ 200 Absatz 3+4 des Dekrets 982).

Die Besetzung öffentlicher Gebäude, Straßen, die Behinderung von Dienstleistungen, die Behinderung der Arbeit privater Unternehmer werden jetzt als schwere Delikte eingestuft, die mit einer Strafe von mindestens fünf Jahren Gefängnis belegt werden. Dieser Paragraph richtet sich gegen Proteste der Bevölkerung. Das Problem des neuen Paragraphen ist, dass nicht zwischen politischen Protesten und kriminellen Handlungen differenziert.

Außerdem verbietet das Dekret (§ 200 Absatz 3+4 des Dekrets 982) die Teilnahme von politischen VertreterInnen von Gemeinden und Regionen an Protesten. Dieser Paragraph zielt darauf, dass die BürgermeisterInnen und RegionalvertreterInnen nicht an Protesten der sozialen Bewegungen teilnehmen. Falls sie es doch tun, begehen sie ein Verbrechen und werden bestraft. Das ist ein Verstoß gegen das Grundrecht, an friedlichen Protesten teilnehmen zu können.

Präsident Alan Garcia wandte sich in Zeitungsartikeln gegen Mitglieder der indigenen Dorfgemeinschaften der Anden und des Regenwalds, die gegen die staatliche Rohstoffpolitik protestieren. Alan Garcia bezeichnet diese Menschen als „Arme und Ignoranten“, die aus ihrem Elend nicht herauskommen wollen.
Es gibt allerdings auch positive Tendenzen. Expräsident Fujimori steht in Peru seit 2007 vor Gericht. Er wurde im September 2007 von Chile nach Peru ausgeliefert. Der Prozess ist beispielhaft und verläuft internationalem und peruanischem Recht entsprechend. Er dauert derzeit noch an.

Ein peruanisches Gericht hat in der Hauptstadt Lima den General im Ruhestand Julio Salazar Monroe zu 35 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Richter befanden ihn der Entführung und Ermordung von neun Studenten und einem Professor der Universität „La Cantuta“ in Lima 1992 für schuldig. Mit dem Urteil hat das Gericht die Existenz der Todesschwadron „El Grupo Colina“ bestätigt und dass sie Teil des peruanischen Geheimdienstes SIN (Servicio de Inteligencia Nacional) war. Wegen des Massakers der Universität „La Cantuta“ muss sich auch der frühere Präsident Alberto Fujimori vor Gericht verantworten. Beides ist ein Erfolg der Menschenrechtsorganisationen und der Organisationen der Angehörigen der Opfer aufgrund ihres unermüdlichen Einsatzes für die Einhaltung der Menschenrechte in Peru.

(Beate und Ulrich Fehling, Oktober 2008)

Humanitäre und juristische Direkthilfe für Opfer von Folter und Gewalt

In unserer neuen Kooperation "Kampf gegen die Geringschätzung der Menschenrechte in Peru" zeichnen sich erste Erfolge ab. So konnte in 2007 mit Bochumer Geldern humanitäre und juristische Hilfe für 10 Opfer von Gewalt und Folter geleistet werden. Anbei die aus dem Spanischen übersetzten Fallberichte:

1. Sra. N. : weiblich, 46 Jahre, verheiratet, Mutter von 7 Kindern, Hausfrau

Das Opfer wurde während der Präsidentschaft Alberto Fujimoris gegen ihren Willen sterilisiert. Am ersten August 2005 nahm sie an einem Protest gegen das Projekt „Minero Rio Blanco“ teil. Während des Protestes fiel ein Polizist hin und bat sie um Hilfe.

Als sie gerade dabei war ihm zu helfen, kam es zu einem Übergriff seitens der Polizei.

Ihr wurden die Kleider entrissen und die Augen mit Fetzen ihrer eigenen Bluse verdeckt. Sie selbst warf sich während des Angriffes zu Boden, um ihren nackten Körper zu verbergen. Auf dem Boden liegend, schütteten die Polizisten Eimer mit eiskaltem Wasser auf sie. Zeitgleich führten sie eine Befragung durch und schlugen während des ganzen Verhörs nicht nur auf sie ein, sondern traten sie außerdem mit ihren schweren Schuhen bis zur völligen Erschöpfung und Bewusstlosigkeit in den Rücken.

An mehr erinnert sie sich nicht, bis sie wieder langsam ihr Bewusstsein erlangte und bemerkte, dass man ihr eine schwarze Tüte überzog. Barfuß, mit wunden Füßen und Schmerzen in den Knöcheln, musste sie zu einem anderen Lager laufen. Dort angekommen wurden ihr die Augen verbunden und die Hände gefesselt.

Nach Angaben des Opfers wurde sie drei Tage lang in einem Badezimmer festgehalten, da sie die anderen urinieren hörte. Zwei Tage hielt man sie ohne Nahrung fest, bis einer der Polizisten ihr die Hälfte seiner Orange anbot. Dessen nicht genug musste sie Demütigungen seitens der Polizisten über sich ergehen lassen. Die Benutzung sanitärer Anlagen wurde ihr verweigert, man sprach in ihrer Gegenwart über gutes Essen und ihr selbst gab man nichts. Dessen nicht genug ist sie, Sra. N. , während der Verhöre sexuell missbraucht worden und wurde Zeugin sexueller Übergriffe an Anderen.

Sra. N. wurde aufgrund ihrer Teilnahme an einer Protestaktion entführt und des Terrorismus beschuldigt. Während ihrer Gefangennahme wurde sie bedroht, gefoltert und vergewaltigt. Außerdem sprach man häufig über ihren bevorstehenden Tod.

Erhaltene Hilfe

Das Opfer bekam medizinische und psychologische Hilfe und wurde bei der Formulierung der Strafanzeige wie auch bei der Erstellung eines medizinischen Gutachtens unterstützt.

Resultat

Ihr Fall wurde dem Staatsanwalt vorgetragen, woraufhin eine Untersuchung des Falles zustande kam. Ebenfalls ist ein medizinisches Gutachten eingereicht worden, um die Verantwortlichen wegen Folter anklagen zu können.

Zukünftige Hilfe

FEDEPAZ wird auch weiterhin Hilfe leisten, um die Verantwortlichen zu bestrafen. Ebenso wird das Opfer weiterhin medizinisch unterstützt, um seine Gesundheit wiederherzustellen.

2. Sr. G.: männlich, 35 Jahre, verheiratet, Landwirt

Am 01. August 2005 war das Opfer Mitglied einer Arbeitergruppe, die ihren Unmut gegenüber der illegalen Präsenz der Firma „Minera Majaz S.A“ auf den Ländereien der Kommune in einer Protestaktion zum Ausdruck brachte. Er bewachte gerade einige Tragbündel mit Lebensmitteln, als von einem Moment auf den anderen die Mitglieder der Kommune erschrocken davonliefen. Er kannte die Ursache hierfür nicht, aber als er sah, dass eine Gruppe Polizeibeamter die Demonstranten angriff, versuchte er davonzulaufen. Die Polizisten, die ihn aufforderten stehen zu bleiben schossen auf ihn und er verlor das Bewusstsein. Bald darauf wurde ihm von den anderen Kommunemitgliedern geholfen, er wurde im Gesundheitsposten in El Carmen de la Frontera betreut und in das Gesundheitszentrum Huancamba überführt, bald danach wurde er in die Provinz Sullana gebracht.

Als Konsequenz der erlittenen Gewalt verlor Sr. G. ein Auge und erlitt durch die Einwirkung der Feuerwaffe die Zerstörung eines Teiles seines Gesichtes (an der rechten Seite).

Erhaltene Hilfe

Das Opfer bekam medizinische Hilfe. Außerdem wurde er nicht nur bei der Formulierung seiner Strafanzeige unterstützt, sondern auch bei der Erstellung eines medizinischen Gutachtens.

Resultat

Die Strafanzeige und der detaillierte medizinische Bericht wurden der Staatsanwaltschaft vorgetragen, woraufhin eine Untersuchung des Falles zustande kam.

Zukünftige Hilfe

FEDEPAZ wird auch weiterhin Hilfe leisten, um die Verantwortlichen zu bestrafen. Ebenso wird das Opfer weiterhin medizinisch unterstützt, um seine [die] Gesundheit wiederherzustellen.

3. Sr. G. [P.]: männlich, 39 Jahre, verheiratet, Vater von 3 Kindern, Landwirt

Am 01. August 2005 nahm das Opfer an einer friedlichen Protestaktion gegen die illegalen Aktivitäten der Firma „Minera Majaz S.A” auf Ländereien der Kommune teil. Er wurde von der Polizei festgenommen, auf brutale Art auf dem Kopf geschlagen, was ihm ein leichtes Schädeltrauma verursachte und starke Verletzungen am Hinterkop. Nach diesem Angriff leidet er an starken Kopfschmerzen, innerer Unruhe und Angstzuständen.

Erhaltene Hilfe

Der Mann ist bei der Formulierung seiner Strafanzeige unterstützt worden. Ebenfalls bekam er medizinische Hilfe, so dass nach einer genauen Untersuchung ein Gutachten hinsichtlich seines Befindens und der Verletzungen erstellt werden konnte.

Resultat

Die Strafanzeige und ein genauer medizinischer Bericht wurden formuliert. Eine Untersuchung seitens der Staatsanwaltschaft kam zustande.

Zukünftige Hilfe

FEDEPAZ wird auch weiterhin Hilfe leisten, um die Verantwortlichen zu bestrafen. Ebenso wird das Opfer weiterhin medizinisch unterstützt, um seine Gesundheit wiederherzustellen.

4. Sr. P. [S.]: 45 Jahre, männlich, verheiratet, 4 Kinder, Landwirt

Am 16. Juni 1991 tätigte das Opfer Einkäufe für sein kleines Landgut, als er sah, wie der Besitzer einer Weinhandlung von einer Patrouille festgenommen wurde. Als die Soldaten seine Anwesenheit wahrgenommen hatten, nahmen sie ihn ebenfalls fest und brachten ihn zum Militärstützpunkt in Monzón. Dort wurden ihm die Arme auf den Rücken gefesselt und die Augen verbunden, damit er niemanden erkennen konnte. Man warf ihn auf den Boden, so dass sich durch den Aufprall sein Gebiss lockerte. Als er versuchte sich zu wehren, fingen die Männer an ihn zu beschimpfen und ihn in seine Rippen zu treten. Mit jedem weiteren Versuch zu sprechen, verschlimmerten sich seine Atembeschwerden, aufgrund der harten Tritte in seine Rippen. Einige Zeit später verließen die Männer den Raum. Alles was das Opfer fortan wahrnahm, ungeachtet der Musik die in voller Lautstärke von außen in den Raum eindrang, waren schmerzverzerrte Schreie der anderen festgenommenen Person. Nach einer kurzen Weile verstummten die Schreie des anderen Mannes. Danach betraten die Militärs den Raum erneut und sagten zu ihm, dass er jetzt an der Reihe sei und fingen erneut an ihn zu misshandeln. Sie versetzten ihm solange Stromschläge an Brust und Armen, bis er in Ohnmacht fiel.

Am nächsten Tag kam die Frau des anderen Gefangenen mit Behördenvertretern. Die Polizisten nahmen dem Gefangenen die Fesseln ab. Wie sich jedoch herausstellte, war dies nicht ihr Ehemann. Man ließ die Frau gehen und sagte ihr, dass ihr Mann anscheinend geflohen sei. Der angeblich geflohene Mann wurde von seinen Familienangehörigen zerstückelt aufgefunden. Aufgrund der durch diesen grausamen Fund entstandenen Angst kam es seitens der Frau zu keiner Anzeige.

Dieser Abschnitt ist nicht übersetzt: Al abrirse proceso penal contra los militares de la zona por la desaparición de E.A.O, fue llamado como testigo, solicitando entonces la asesoría de FEDEPAZ.

Das Opfer hat Narben an der Brust und an den Armen davongetragen und leidet an einem chronischen posttraumatischen Syndrom.

FEDEPAZ ist bemüht, bei dem strafrechtlichen Prozess gegen das Militär mitzuwirken und versucht, durch ihr Engagement das Verschweigen zu durchbrechen.

Erhaltene Hilfe

Das Opfer wurde bei der Formulierung seiner Strafanzeige beraten, die beim Delikt der Folter die Staatsanwaltschaft formulieren muss, sobald diese eine diesbezügliche Dokumentation von der Strafgerichtskammer erhält. Sr. P. steht auch in Kontakt mit Spezialisten, damit er eine spezifische medizinische Behandlung erhält.

Resultat

Die Klage ist der Staatsanwaltschaft bereits vorgetragen worden. Zur Zeit wartet man auf die Erlaubnis auf die Eröffnung einer Untersuchung wegen des Vorwurfs [in dem Fall unter der Anklage] der Folter.

Zukünftige Hilfe

FEDEPAZ wird auch weiterhin Hilfe leisten, um die Verantwortlichen zu bestrafen. Ebenso wird das Opfer weiterhin medizinisch unterstützt, um seine Gesundheit wiederherzustellen.

''' 5. Sr. C. [Sr.C.]: 43 Jahre, männlich, verheiratet, Vater von 5 Kindern, Landwirt'''

Am 01. August 2005 nahm das Opfer an einer friedlichen Protestaktion gegen das Projekt „Minero Río Blanco“ der Firma „Majaz S.A.“ teil. Während der Aktion warf die Polizei Tränengas in die Menge und nahm 20 Demonstranten fest, darunter auch das Opfer. Nach der Festnahme nahmen die Polizisten den 20 Gefangenen, ungeachtet der herrschenden Kälte, fast sämtliche Kleider weg, außer ihren Hosen. Danach wurden die Gefangenen zu einem Bergwerkslager gebracht, wo man ihnen schwarze Säcke überstülpte, sie heftig schlug und beschimpfte. Die schwarzen Säcke enthielten offenbar Rückstände von Chemikalien, wodurch den Gefangenen das Atmen erschwert wurde.

Das Opfer wurde von den Soldaten als Führer der Protestaktion angeklagt und alle Gefangenen wurden als Terroristen beschuldigt. Hierdurch legitimierten die Soldaten, ihre Beschimpfungen, Grausamkeiten und Morddrohungen, denn man sagte ihnen, sie hätten ihren Zustand verdient.

Sr. C. wurde beschimpft. Man drohte ihm mit dem Tod, falls er etwa sage oder zu fliehen versuche.

Nach dem Abfeuern mehrerer Schüsse wurden die Gefangenen, noch immer in den schwarzen Säcken steckend, an einen anderen Ort gebracht. Dort angekommen warf man sie zu Boden. Nach und nach kamen Angehörige verschiedener Polizeieinheiten, die die wehrlosen Männer abwechselnd schlugen. Gleichzeitig wurden sie als Terroristen bezeichnet und beschuldigt, die Bergbauaktivitäten zu stören. Danach nahm den Gepeinigten die Säcke ab und brachte einen nach dem anderen in ein Zimmer, wo Fotos von ihnen gemacht wurden. Beim Verlassen des Zimmers bekamen die Gefangenen erneut die Säcke übergestülpt. Ein Unteroffizier führte die Männer, die die ganze Zeit Angst hatten, umgebracht zu werden, einen 25-minütigen Fußweg bis zu einer zementierten Plattform. Die wehrlosen Männer wurden gezwungen sich auf den Boden zu legen, wo sie erneut von den Soldaten geschlagen wurden. Drei Tage lang wurden die Männer misshandelt. Noch immer sind die Opfer gezeichnet. Sr. C. hat Narben am ganzen Körper und leidet an posttraumatischem Stress.

Erhaltene Hilfe

Das Opfer wurde bei der Formulierung seiner Strafanzeige unterstützt und ihm wurde geraten, seinen Fall dem Staatsanwalt vorzutragen. Ihm wurde ermöglicht medizinische Spezialisten zu konsultieren, um eine angemessene medizinische Behandlung zu erhalten. Er ließ sich auch gründlich untersuchen, damit ein medizinisches Gutachten hinsichtlich der erlittenen Misshandlungen erstellt werden kann.

Resultat

Sein Fall ist bereits bei der Staatsanwaltschaft eingegangen und man wartet nur noch den Beginn der Untersuchung ab, um die entsprechende Anklage zu erheben.

Zukünftige Hilfe

FEDEPAZ wird auch weiterhin Hilfe leisten, um die Verantwortlichen zu bestrafen. Ebenso wird das Opfer weiterhin juristisch betreut und medizinisch unterstützt, um seine [die] Gesundheit wiederherzustellen.

6. Sr. R. [Sr.R.]: 40 Jahre, männlich, verheiratet, Vater von 5 Kindern, Landwirt

Am 01. August 2005 nahm das Opfer an einer friedlichen Protestaktion gegen das Projekt „Minero Río Blanco“ der Firma „Majaz S.A.“ teil. Während der Aktion warf die Polizei Tränengas in die Menge und nahm 20 Demonstranten fest, darunter auch das Opfer. Nach der Festnahme nahmen die Polizisten den 20 Gefangenen, ungeachtet der herrschenden Kälte, fast sämtliche Kleider weg, außer ihren Hosen. Danach wurden die Gefangenen zu einem Bergwerkslager gebracht, wo man ihnen schwarze Säcke überstülpte, sie heftig schlug und beschimpfte. Die schwarzen Säcke enthielten offenbar Rückstände von Chemikalien, wodurch den Gefangenen das Atmen erschwert wurde.

Nach dem Abfeuern mehrerer Schüsse wurden die Gefangnen, noch immer in den schwarzen Säcken steckend, an einen anderen Ort gebracht. Dort angekommen warf man sie zu Boden. Nach und nach kamen Angehörige verschiedener Polizeieinheiten, die die wehrlosen Männer abwechselnd schlugen. Gleichzeitig wurden sie als Terroristen bezeichnet und sowie als Hemmnis für die Entwicklung des Bergbaus. Danach nahm den Gepeinigten die Säcke ab und brachte einen nach dem anderen in ein Zimmer, wo Fotos von ihnen gemacht wurden. Beim Verlassen des Zimmers bekamen die Gefangenen erneut die Säcke übergestülpt. Ein Unteroffizier führte die Männer, die die ganze Zeit Angst hatten, umgebracht zu werden, einen 25-minütigen Fußweg bis zu einer zementierten Plattform. Die wehrlosen Männer mussten sich auf den Boden legen, wo sie erneut von den Soldaten geschlagen wurden. Drei Tage lang wurden die Männer misshandelt. Noch immer sind die Opfer gezeichnet. Hämatome am ganzen Körper waren die Folge für Sr. R. Aus diesen haben sich mittlerweile Narben gebildet. Auch leidet er an posttraumatischem Stress.

Erhaltene Hilfe

Sr. R. erhielt Hilfe bei der Formulierung der Strafanzeige. Ebenso bekam er medizinischen und psychologischen Beistand. Um ein Gutachten hinsichtlich seiner Verletzungen zu erstellen, unterzog sich Sr. R. einer Reihe von Untersuchungen.

Resultat

Der Fall wurde dem Strafgerichtshof angezeigt und eine Untersuchung eingeleitet.

Zukünftige Hilfe

FEDEPAZ wird auch weiterhin Hilfe leisten, um die Verantwortlichen zu bestrafen. Ebenso wird das Opfer weiterhin medizinisch unterstützt, um seine [die] Gesundheit wiederherzustellen.

7. Sr.[C.-]P.: 28 Jahre, männlich, verheiratet, Vater von 2 Kindern, Landwirt

Geschichte des Opfers

Das Opfer wurde zusammen mit sechs anderen Personen von der Polizei in Coronel Portillo festgenommen. Den Opfern wurde physischer Schmerz zugefügt, damit sie sich selbst bezichtigten, einen Raub begangen zu haben. Jedoch ist nie ein Kläger erschienen. Das Opfer wurde an mehreren Stellen seines Körpers grausam geschlagen, besonders im Gesäßbereich.

Dem Hauptmann der Polizei werden seitens der Staatsanwaltschaft folgende Anklagepunkte zur Last gelegt: Folter, leichte Körperverletzung und Amtsmissbrauch.

Der Richter nahm jedoch den Vorwurf der Folter nicht in die Anklage mit auf, woraufhin die Staatsanwaltschaft in Berufung ging und sich an das oberste Gericht wandte, um auch den Vorwurf der Folter vor der Prozesseröffnung durch die höhere Instanz mit in die Anklage aufnehmen zu lassen.

Erhaltene Hilfe

Das Opfer hat Unterstützung erhalten, um die Anklage wegen Folter mit in den Prozess einbringen zu können.

FEDPAZ begleitet den Fall, damit die Anklage wegen Folter ebenfalls mit in den Prozess aufgenommen wird.

Zukünftige Hilfe

FEDEPAZ wird so lange juristischen Beistand leisten, bis der Prozess im Sinne von Sr. P. auch mit dem Anklagpunkt der Folter eröffnet wird und die Verantwortlichen verurteilt worden sind. Darüber hinaus wird das Opfer weiterhin medizinisch unterstützt, um seine Gesundheit wiederherzustellen.

8. Sr. D. [Sr.D.]: 32 Jahre, männlich, ledig, Landwirt

Das Opfer ist zusammen mit sechs anderen Personen von der nationalen Polizei in Coronel Portillo festgenommen worden. Den Opfern wurde physischer Schmerz zugefügt , damit sie sich selbst bezichtigten, einen Raub begangen zu haben. Jedoch ist nie ein Kläger erschienen. Das Opfer wurde an mehreren Stellen seines Körpers brutal geschlagen, vor allem im Bereich des Gesäßes. Dem Hauptmann der Polizei werden seitens der Staatsanwaltschaft folgende Anklagepunkte zur Last gelegt: Folter, leichte Körperverletzung und Amtsmissbrauch.

Der Richter nahm jedoch den Vorwurf der Folter nicht in die Anklage mit auf, woraufhin die Staatsanwaltschaft in Berufung ging und sich an das oberste Gericht wandte, um auch den Vorwurf der Folter mit in den Prozess aufzunehmen.

Erhaltene Hilfe

Das Opfer hat juristische Unterstützung erhalten, damit die Anklage wegen Folter mit in den Prozess aufgenommen wird. FEDPAZ begleitet den Fall dahingehend.

Zukünftige Hilfe

FEDEPAZ wird den Fall so lange unterstützen, bis auch die Anklage wegen Folter mit in den Prozess aufgenommen wird und die Verantwortlichen verurteilt sind. Darüber hinaus wird das Opfer weiterhin medizinisch unterstützt, um seine Gesundheit wiederherzustellen.

9. Sr.Q.: 26 Jahre, männlich ledig, Landwirt

Das Opfer ist zusammen mit sechs anderen Personen von der nationalen Polizei in Coronel Portillo festgenommen worden. Den Opfern wurde physischer Schmerz zugefügt , damit sie sich selbst bezichtigten, einen Raub begangen zu haben. Jedoch ist nie ein Kläger erschienen. Das Opfer wurde an mehreren Stellen seines Körpers brutal geschlagen, vor allem im Bereich des Gesäßes. Dem Hauptmann der Polizei werden seitens der Staatsanwaltschaft folgende Anklagepunkte zur Last gelegt: Folter, leichte Körperverletzung und Amtsmissbrauch.

Der Richter nahm jedoch den Vorwurf der Folter nicht in die Anklage mit auf, woraufhin die Staatsanwaltschaft in Berufung ging und sich an das oberste Gericht wandte, um auch den Vorwurf der Folter mit in den Prozess aufzunehmen.

Erhaltene Hilfe

Das Opfer hat juristische Unterstützung erhalten, damit die Anklage wegen Folter mit in den Prozess aufgenommen wird. FEDPAZ begleitet den Fall dahingehend.

Zukünftige Hilfe

FEDEPAZ wird den Fall so lange unterstützen, bis auch die Anklage wegen Folter mit in den Prozess aufgenommen wird und die Verantwortlichen verurteilt sind. Darüber hinaus wird das Opfer weiterhin medizinisch unterstützt, um seine Gesundheit wiederherzustellen.

10. Sr. R. [Sr.R.]: 48 Jahre, männlich, ledig, evangelischer Pastor

Das Opfer ist von Mitgliedern der peruanischen Armee festgenommen worden, welche ihn als Terroristen beschuldigten. Er ist abwechselnd in zwei Kasernen gefahren worden, die sich in der Provinz Castrovirreyna befinden. Dort ist er ohne Nahrung mehrere Tage lang festgehalten worden. Er wurde von verschiedenen Soldaten heftig am ganzen Körper geschlagen, auch in den Genitalbereich und in das Gesicht, bis er halb bewusstlos liegen blieb. Zudem sprangen sie auf seine Fußknöchel und tauchten ihn in eine Flüssigkeit, die Exkremente enthielt.

Diese Erfahrung verursachte gravierende Störungen in der Psychomotorik sowie ein psychisches emotionales Trauma.

Erhaltene Hilfe

FEDEPAZ wird den Fall so lange unterstützen, bis auch dieser Prozess begonnen hat, [Folter als] den Beklagten Folter zur Last gelegt wird und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen worden sind.

Auch hat Sr. R. finanzielle Hilfe für Operationen erhalten, die einen Teil der Beweglichkeit in den unteren Gliedmaßen wiederherstellen sollen.

Zukünftige Hilfe

FEDEPAZ wird den Fall so lange unterstützen, bis auch die Anklage wegen Folter mit in den Prozess aufgenommen wird und die Verantwortlichen verurteilt sind. Darüber hinaus wird das Opfer weiterhin medizinisch unterstützt, um die Gesundheit wiederherzustellen.

[Übersetzt aus dem Spanischen von Justine Spalik und Julius Richter: 05.12.2007]