Startseite › Marler Medienpreis Menschenrechte: Die Gewinner
Der Marler Medienpreis Menschenrechte wird seit 2001 für Beiträge vergeben, die sich in besonderer Weise dem Thema Menschenrechte widmen. Während er bisher alle zwei Jahre für herausragende Fernsehbeiträge verliehen wurde, wurden heute - und von nun an im jährlichen Wechsel - bei der Preisverleihung in Marl zum ersten Mal Radiobeiträge geehrt. An der Juryarbeit war auch Amnesty Bochum beteiligt.
Der 7. Marler Medienpreis geht an:
Mit dem Preis, der heute in Marl zum ersten Mal für Radiosendungen verliehen wurde, würdigt Amnesty International Journalisten, Regisseure, Redakteur und Schauspieler, deren Arbeit dem Thema Menschenrechte auf besondere Weise gerecht wird. Die Jury aus Mitgliedern von Amnesty International wählte die nominierten Beiträge aus den Einreichungen für die Jahre 2010 und 2011 aus, die sich anschließend einem Online-Votung stellen mussten. Der undotierte Preis wird seit 2001 alle zwei Jahre von dem Amnesty-Bezirk Ruhr-Mitte organisiert und vergeben.
„Schwere Themen werden auch im Radio durch den leichten Mainstream, durch flotte Unterhaltung zunehmen verdrängt. Sie verschwinden völlig oder erhalten schlechte Sendeplätze. Wir wollen mit unserem Preis zeigen, dass diese Themen wichtig sind und durchaus gehört werden.“ sagte Rolf Opalka, Sprecher des Amnesty-Bezirks Ruhr-Mitte, bei der Preisverleihung in Marl. Der Preis solle den Machern dieser Sendungen den Rücken stärken und sie ermutigen, auf diesem Weg weiter zu gehen.
Magazin/Kurzdokumentation für Weltzeit: Stadt der verschwundenen Frauen – Ciudad Juarez
Deutschlandradio Kultur
Autor: Arndt Peltner
Redaktion: Angelika Windloff
„Dieser Radiobeitrag macht Ciudad Juarez nicht sicherer und er lässt
auch nicht weniger Frauen verschwinden. Aber er klärt auf und
schockiert. Er ist einer derjenigen kleinen Schritte, die
Menschenrechtsarbeit ausmachen. Und dafür wird er hier heute mit dem
Menschenrechtspreis ausgezeichnet“
Feature für Fiagro: Verbrannt in Polizeizelle Nr. 5 – Oury Jalloh
MDR, Deutschlandfunk, NDR
Autorin: Margot Overath, Regie: Nicolai von Koslowski
Redaktion: Ulf Köhler, Karin Beindorff, Ulrike Toma
„Die von Margot Overath vorgenommene Recherche zum Fall des 2005 in
Polizeigewahrsam verbrannten Asylbewerbers aus Sierra Leone offenbart
auf beunruhigende und empörende Weise einen Justizskandal, der bis heute
die juristische Aufklärung eines mutmaßlichen Gewaltverbrechens durch
Dessauer Polizeibeamte verhindert hat. Mittels gezielter Befragungen
geht die Journalistin den zahlreichen Ungereimtheiten bezüglich der
tatsächlichen Todesumstände nach und wirft verstörende Fragen
hinsichtlich der bisher nicht zufriedenstellend geklärten
Verantwortlichkeiten auf Seiten der Polizeibehörde auf. Das Feature
ähnelt in seinem investigativen Aufbau und der spannenden Darstellung
einem Krimi, der den Hörer in Bann zieht. Zugleich offeriert es ein
beachtliches Maß an Aufklärungspotential, dem sich die Justiz bisher in
gleicher Weise verweigert.“
Hörspiel Bogotá Blues
WDR
Autorinnen: Christine Grän, Eva Karnofski, Regie: Jörg Schlüter,
Komposition: Thom Kubli
Darstellung: Sascha Icks, Susanne Pätzold, Daniel Berger, Peter Davor
Redaktion: Ursula Schregel
„Illegale Adoptionen sind zwar der Schwerpunkt des spannenden Hörspiels,
aber darüber hinaus thematisiert es realitätsnah und authentisch
zahlreiche weitere Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien: Morde,
Guerillero-Kämpfe sowie den Machtmissbrauch des Paramilitärs.“