Erfolge
Menschenrechtsarbeit ist erfolgreich
In rund einem Drittel der Fälle, die von amnesty international betreut werden, wird für die gewaltlosen politischen Gefangenen die Freilassung oder eine deutliche Verbesserung ihrer Haftbedingungen
erreicht. Häufig darf z.B. zum ersten Mal ein Anwalt kontaktiert werden, die Einzel- oder Dunkelhaft wird aufgehoben, es kann Kontakt zur Familie aufgenommen werden, oder ein Arzt kann den Gefangenen behandeln.
Stimmen von freigelassenen politischen Gefangenen
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Wei Jingsheng aus China: »Die Arbeit von amnesty international ist unglaublich wichtig und bedeutend. Es gab immer dann Verbesserungen meiner Haftbedingungen, wenn der Druck von
Menschenrechts-Organisationen, Medien und Regierungen besonders groß war. Wenn der Druck nachließ und die westlichen Politiker auf »stille Diplomatie« mit der KP setzten, gab es sofort eine Verschlechterung der
Behandlung von politischen Gefangenen.«
Der Bürgerrechtler Wei Jingsheng wurde Mitte November 1997 nach insgesamt 18 Jahren Haft in der VR China freigelassen. Wei Jingsheng, chinesischer Dissident und "Vater der Demokratiebewegung", wurde
von ai seit seiner ersten Festnahme 1979 betreut. |
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Janai Robert Orina aus Kenia: "Ich möchte den vielen Menschen danken, die mir auf verschiedene Weise geholfen haben. Ich bin sicher, dass ich dies ohne Sie nicht so erfolgreich
durchgestanden hätte. Ich weiß, es mag für viele schwer zu verstehen sein, was das für mein Leben und das meiner Freunde bedeutet. Es wird zu einer Herausforderung meines Lebens, da ich mich jetzt vorbereiten
muss, mein Leben dem Kampf für die Demokratie und den Menschenrechten in Kenia zu widmen".
Janai Robert Orina, Vertreter des Verbandes der Universitätsstudenten von Kenia, wurde wegen Unterstützung eines Streiks von seiner Universität ausgeschlossen und später inhaftiert. ai-Mitglieder in
der ganzen Welt hatten zahlreiche Aktionen für den Kenianer durchgeführt. Nach einer erfolgreichen Aktion zugunsten von verfolgten Gewerkschaftern wurde er freigelassen. |
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Sanar Yurdatapan aus der Türkei: »Die Arbeit von amnesty international halte ich für sehr wichtig. Als ich im Gefängnis war, bekam ich nach der Veröffentlichung einer "Urgant Action" sehr
viel Post aus aller Welt. Das machte nicht nur mir, sondern auch allen anderen Gefangenen Hoffnung. Wir merkten, dass wir nicht vergessen waren.«
Sanar Yurdatapan, türkischer Musiker und Menschenrechtler, 1996 nach einer Eilaktion von ai vorzeitig aus der Haft entlassen. |
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Maria Elena Foronda Farro aus Peru: »Briefe schüchtern die Gefängnisleitung ein. Die Wärter bekommen Respekt, wenn sie merken, dass Gefangene Post aus aller Welt bekommen. Das ist sehr
hilfreich, sogar für andere Gefangene. Auch sie spüren, dass man nicht vergessen ist.«
Maria Elena Foronda Farro, peruanische Ökologin, in einem konstruierten Prozeß wegen »Terrorismus« zu 20 Jahren Haft verurteilt und nach ai-Protesten schon nach 13 Monaten freigelassen. |
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Faradsch Sarkuhi aus dem Iran: »Zum ersten mal erfuhr ich mit etwas 16 oder 17 Jahren von amnesty international. Ich hörte in einer Nachrichtensendung, daß sich ai an die Schah-Regierung
gewandt hatte und sich für die politischen Gefangenen einsetzte. Wenn man erfährt, daß es eine Organisation wie ai gibt, der das Schicksal dieser Menschen nicht gleichgültig ist, gibt einem das wieder Kraft. Die
Aktivitäten zu meiner Unterstützung haben mir das Leben gerettet.«
Faradsch Sarkuhi, iranischer Schriftsteller, der im November 1996 »verschwand« und zu dessen Gunsten ai zahlreiche Eilaktionen startete, bis er aus der Haft entlassen wurde und im Mai 1998 nach
Deutschland ausreisen konnte. |
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Ngarleiy Yorongar le Moiban aus dem Tschad: "Ihre Aktionen, verbunden mit dem Netz der Solidarität aktiver Unterstützer auf der ganzen Welt, haben zu meiner Freilassung geführt. Ich
weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll. Ohne dieses Netz der Solidarität wäre ich immer noch in diesem berüchtigten Gefängnis. Ich fordere Sie auf, Ihre Arbeit für Gefangene überall auf der Welt fortzusetzen, die
in den Gefängnissen der Diktaturen sind."
Ngarleiy Yorongar le Moiban, ehemaliger politischer Gefangener aus dem Tschad, nach seiner Freilassung. |
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Shareef Cousin aus den USA: "Ich hätte nie erwartet, dass mich so viele Menschen unterstützen würden. Bevor ihr mir den Rücken gestärkt habt, habe ich allein gekämpft. Jetzt weiß ich,
dass sich jemand um mich kümmert. Und das allein hilft schon, das Leben hinter Gittern zu ertragen."
16 Jahre alt war Shareef Cousin, als man ihn 1996 im US-amerikanischen Bundesstaat Louisiana aufgrund einer falschen Zeugenaussage zum Tode verurteilte. Ein so junger Mensch ist in den USA noch
niemals zuvor in den Todestrakt geschickt worden. Shareef Cousin focht seind Todesurteil an und bekam Anfang 1998 Recht. |
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Bishnu Pulka Shrestha aus Nepal: Im Mai 2000 setzte sich ai mit der Aktion "Briefe gegen das Vergessen" für die Freilassung von Bishnu Pulka Shrestha aus Nepal ein. Er galt seit dem
September 1999 als "verschwunden", nachdem er immer wieder die Praxis des "Verschwindenlassens" kritisiert und Sprachrechte für Minderheiten gefordert hatte. Mitte juli 2000 wurde er aus
einer inoffiziellen Haftanstalt in Nepal entlassen. |
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Ein freigelassener Gefangener aus der Dominikanischen Republik berichtet: »Als die ersten zweihundert Briefe kamen, gaben mir die Gefängniswärter meine Kleidung zurück. Dann kamen die
nächsten zweihundert Briefe und der Gefängnisdirektor schaute nach mir. Als der nächste Stoß Briefe ankam, kontaktierte der Direktor seinen Vorgesetzten. Und immer mehr Briefe kamen: insgesamt dreitausend. Der
Präsident wurde informiert. Die Briefe kamen immer noch und der Präsident teilte dem Gefängnis mit, mich freizulassen.« |
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Christine Anyanwu aus Nigeria: »Ich kann gar nicht beschreiben, wie wunderbar es ist, frei zu sein und diesen Brief schreiben zu können. Es ist kaum in Worte zu fassen, was ich empfand,
als ich in der winzigen Zelle in einem Berg von Karten und Briefen saß, es hat mich zutiefst bewegt, mir unendlich viel Kraft und Mut gegeben. Danach wußte ich, daß ich nicht allein war.«
Christine Anyanwu, 1995 mit anderen kritischen Journalisten in Nigeria festgenommen und anschließend wegen Landesverrats zu lebenslanger Haft verurteilt, kam 1998 nach internationalen Protesten
frei. ai-Mitglieder aus aller Welt hatten nicht nur bei den Behörden ihre Freilassung gefordert, sondern ihr auch Briefe und Postkarten ins Gefängnis geschickt. |
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